Veronika Zimmer-Zügel

Veronika Zimmer-Zügel, ursprünglich Architektin aus Berlin, absolvierte 2008 zunächst die Kulturmanagementfortbildung beim Off-Theater. Darauf folgte ab 2014 die Fortbildung in Theaterpädagogik, und zwar aus gutem Grund und mit weitreichenden Konsequenzen.

Also, ich studierte Architektur an der Kunsthochschule Kassel. Aber ich war auch politisch sehr engagiert, wollte die Welt verändern und spezialisierte mich deshalb im Bereich Stadtplanung. Gemeinsam mit anderen Frauen gründete ich einen Frauenkunstverein und einen Frauenbuchladen. Ich zog nach Berlin, um das Frauenstadtteilzentrum Schokofabrik mit aufzubauen und um die behutsame Stadterneuerung in Kreuzberg umzusetzen.

Dort gründete ich auch meine Familie. Mein Leben war gekennzeichnet von dem Management zwischen Familie und Beruf. Mein Wunsch war es aber immer noch zu gestalten: Lebensräume, Nachbarschaften, Heimat. Inzwischen sind meine Kinder erwachsen. In den letzten zehn Jahren konnte ich als Quartiers- und Stadtumbaumanagerin meinem Wunsch nach Gestaltung Raum geben. Mich faszinierten vor allem künstlerische Projekte, mit denen jungen Menschen neue Impulse für die eigene persönliche Entwicklung gegeben wurden. Ich kehrte zurück zu meinen jugendlichen Wünschen, Kunst einen weit größeren Raum in meinem Leben zu geben. Meine Vision sah vor, eine Kunst- und Kulturinsel aufzubauen, in der junge Menschen Theater, Musik und Tanz lernen. Gerade sogenannte bildungs-benachteiligte Jugendliche profitieren von Beteiligungsprojekten und von Workshops mit Theater, Musik und Tanz. Über jede und jeden einzelnen Jugendlichen, bei dem ich erleben durfte, dass sie/er neue Impulse für ihren/seinen Lebensweg entdeckten, freute ich mich sehr. Ich lernte Action Theater und Playback Theater kennen und lieben, trainiere seitdem diese beiden Theaterformen und startete meine Fortbildung zur Kulturmanagerin. Innerhalb dieser setzte ich mich intensiv mit meiner Vision auseinander. Meine Begeisterung für Theater wuchs durch die eigene Praxis und die Erlebnisse in Workshops und Projekten, die ich als Planerin begleitete. In meiner Arbeit als Mediatorin und Trainerin für gewaltfreie Kommunikation beobachtete ich, wie wertvoll Rollenspiele für Verhaltensänderungen sein können, sprich, wie bedeutsam sinnliche Erfahrungen neben der intellektuellen Auseinandersetzung sind. So entschied ich mich, die Arbeit als Planerin zu beenden und widmete mich meinem neuen Lebensabschnitt. Die Fortbildung zur Theaterpädagogin ist der abschließende Baustein, um zukünftig meine Vision als Kulturmanagerin, Theaterpädagogin und Mediatorin, kombiniert mit meinen Fähigkeiten aus langjähriger Planerin-Tätigkeit, leben zu können.