Franziska Rieckhoff
Theaterpädagogin BuT®
Besuch der Vollzeitausbildung Theaterpädagogik 2007-2008
Du hast vor zwei Jahren die Vollzeitausbildung Theaterpädagogik BuT® besucht. Was war dein Motiv für die Teilnahme?
Während meines Studiums zur Sozialpädagogin habe ich den Schwerpunkt Medienpädagogik gewählt und begonnen, mich mit der Theaterpädagogik auseinander zu setzen. Im Anschluss an das Studium habe ich mich für die Ausbildung entschieden. Erstens aus Neugierde, zweitens, weil ich Lust hatte mehr zu lernen, mich selbst auszuprobieren. Drittens, weil ich mehr Handwerkzeug für die anleitende Rolle entwickeln wollte.
Was hat dir die Fortbildung in persönlicher Hinsicht gebracht?
Ein sorgenloses, spannendes Jahr mit sehr viel Zufriedenheit, in dem ich viel über mich selbst gelernt und mehr darüber erfahren habe, wie ich mein berufliches Leben gestalten möchte.
Welche fachlichen und methodischen Anregungen konnte dir die Fortbildung vermitteln?
Ich habe mir während des Jahres ein großes Repertoire an theaterpädagogischen Übungen angeeignet. Die Ausbildung deckt ein sehr breites Spektrum ab: Wahrnehmung, Interaktion, szenische Improvisationen, Rollenarbeit, Typenentwicklung, rhythmische Grundlagen, Tanz und Bewegung, Stimme und Sprechen. Die praktische Übung macht es möglich, die Übungen zu verinnerlichen. Zudem habe ich während des Jahres viel über den Sinn und Zweck der theaterpädagogischen Arbeit nachgedacht und für mich eine Position gefunden.
Was hat sich durch die Teilnahme in beruflicher Hinsicht verändert?
Sicherlich hätte ich ohne meine BUT- Zertifizierung die Stelle am Theater nicht bekommen. Mein Wunscharbeitsplatz wurde mir dadurch ermöglicht.
Was genau ist dein heutiges Berufsfeld?
Ich arbeite als Theaterpädagogin am Westfälischen Landestheater in Castrop-Rauxel. Die Theater-pädagogik ist die Abteilung, die die Brücke zwischen Zuschauern und Bühne schlägt. Die Stücke, die auf dem Spielplan stehen, besonders im Kinder- und Jugendtheaterbereich, werden durch unsere Angebote wie z.B. Vor- und Nachbereitung, Patenklassen, Hausführungen etc. ergänzt und vertieft. Die Freude am Stoff soll geweckt werden, immer auch mit der Frage verbunden: Was hat das alles überhaupt mit mir, mit uns zu tun?
Zudem sind wir stets damit beschäftigt, uns die Frage zu stellen: Wie schaffen wir es, Lust auf Theater zu machen? Praktisch bedeutet das für uns, immer wieder neue Angebote zu entwickeln und auszuprobieren, wie z, B. unseren Theaterrucksack, eine Kooperation mit Schulen, um der Beantwortung dieser Frage näher zu kommen.
Kannst Du uns zur Zusammenarbeit mit den Schulen noch mehr sagen?
Gerade die Zusammenarbeit mit den Schulen erfordert umfangreiche Kontaktpflege und die Bereitstellung von Austauschmöglichkeiten. So entwickeln wir zu relevanten Produktionen Materialmappen, bieten Lehrersichtproben an, und haben das Angebot „Ratschlag“ entwickelt, mit welchem wir Theater-AGs etc. unterstützen. Außerdem bieten wir einen interessanten Pädagogenstammtisch an mit Raum für Austausch, und Weiterbildung, in dem wir Fortbildungen ermöglichen. Ein weiterer Schwerpunkt sind die Theaterspielclubs für Kinder ab sechs Jahren bis hin zu Erwachsenen bis 99. Diese sind für alle, die selber Theater spielen wollen, Hier wird über die Dauer einer Spielzeit eine eigene Inszenierung entwickelt.